Wann ist Motoröl zu heiß?

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Motoröl sollte im Auto oder Motorrad die Betriebstemperatur erreicht haben, bevor der Motor stärker belastet wird – bei Kaltstarts oder häufigen Kurzstreckenfahrten kommt es zur Bildung von Ölschlamm, was Motorschäden zur Folge haben kann. Die Ursache hierfür ist, dass sich das Motoröl nicht richtig erwärmt hat – aber auch der gegenteilige Effekt ist keine Seltenheit und führt häufig zu Problemen: Wenn das Motorenöl zu heiß wird, sollten Sie ebenfalls vorsichtig sein.

Die Betriebstemperatur des Motors liegt bei einer Wassertemperatur von etwa 90 Grad Celsius, die nach etwa drei Minuten erreicht wird. Ungefähr zehn Minuten später hat auch das Motoröl seine optimale Temperatur erreicht: ungefähr 80 Grad Celsius bis 120 Grad Celsius. Dies ist natürlich ein sehr großer Bereich, allerdings variiert die Temperatur des Schmiermittels auch stark – je nachdem, wo die Temperatur gemessen wird. In der Ölwanne ist es relativ kühl, während das Motorenöl an den beweglichen Metallteilen sehr heiß werden kann. Hier dient es auch als Kühlmittel, das die Wärme abführt.

Wann ist Motoröl zu heiß?
Wann ist Motoröl zu heiß?

Temperaturen auch ohne hohe Drehzahlen

Motoroel FaviconDer Höchstbereich von etwa 130 Grad sollte bei normalem Betrieb allerdings nicht überschritten werden, wird der Motor stark belastet, sind auch 140 Grad möglich – erreicht das Motoröl diese Temperaturen auch ohne hohe Drehzahlen, ist allerdings zu überprüfen, wo die Ursache dafür liegt. Bei manchen Fahrzeugen sind schon Temperaturen ab 120 Grad Celsius bedenklich, manche Hersteller geben aber auch eine Höchsttemperatur für das Motorenöl in der Ölwanne an – werfen Sie hierfür einen Blick in Ihr Serviceheft. Motoröl ist dann zu heiß, wenn es nicht mehr zähflüssig genug ist, um einen Schmierfilm zwischen den Metallteilen im Motor zu bilden, da es mit steigender Hitze immer dünn flüssiger wird – dies ist abhängig von der Viskosität. Diese gibt an, bei welchen Temperaturen das Motoröl noch verwendet werden kann – an diese vorgegebene Klassifikation sollten Sie sich daher halten, um die Funktion des Schmiermittels nicht zu beeinträchtigen.

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13 Meinungen zu “Wann ist Motoröl zu heiß?

  1. Adolf Zellmer sagt:

    Ich habe einen 1,8 Ltr.-160 PS Benziner Skoda Octavia , 110000 Km gelaufen und plötzlich steht im Display trotz vorgeschriebenen Ölstand , Öltemperatur 96 Grad „.Was kann das bedeuten ?

  2. Anonym sagt:

    Hohe Öltemperaturen schaden nicht nur den Lagern des Motors sondern auch den Dichtungen, respektive den Simmerringen (Wellendichtringen). Zumeist werden von den Herstellern der Fahrzeuge hochtemperaturfeste FPM Dichtungen verbaut, in so manchem Billig-Reperatursatz finden sich aber immer wieder NBR Ringe, die nicht für Temperaturen über 110 C ausgelegt sind. Diese können dann hart und rissig werden – Öl „schwitzen“ an Kurbel- und Nockenwellen sind häufig die unschöne Folge.

  3. Rolf Franke sagt:

    Welche Öltemperatur darf mein Golf 8 TSI, 130 PS und 1,5 Ltr. Benziner höchstens haben! Hatte immer 90 Grad und nach dem ersten Ölwechsel schwankt es zwischen 93 und 110 Grad!
    Die Außentemperatur Betrug 35 Grad!
    Bin etwas besorgt und würde mich über ein Feedback freuen!

  4. Anonym sagt:

    Moin, ich habe einen Q5 3l. Diesel
    Wenn ich so 180 – 240 km/h fahre, steigt die Temperatur auf 140 °C an, sonst liegt sie bei 90 – 110 °C.

  5. Schaekel sagt:

    Mein 75 PS Dieselmotor braucht mineralisches Öl.
    Es steigt bei Beanspruchung und Aussentemperatur auf 120 Grad.
    Ist das zu heiss?
    Bei weniger Beladtung sinkt die Öltemperatur auf 100 Grad

    • MotoroelAdmin sagt:

      Die Öltemperatur in deinem 75 PS starken Dieselmotor mit mineralischem Motoröl liegt bei starker Beanspruchung und höherer Außentemperatur bei etwa 120 °C, bei geringerer Belastung sinkt sie auf etwa 100 °C. Die Frage, ob 120 °C zu heiß ist, hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere von der Ölsorte, dem Motoralter, der Bauweise und den Betriebsbedingungen.

      ✅ Grundsätzliches zur Öltemperatur bei Dieselmotoren
      Optimale Betriebstemperatur für Motoröl liegt bei 90–110 °C.

      Kurzfristige Temperaturspitzen bis 120–130 °C sind bei modernen Ölen (auch mineralischen) in der Regel ungefährlich, sofern das Öl in gutem Zustand ist.

      Dauerhaft zu hohe Öltemperaturen können jedoch Langzeitschäden verursachen, z. B. durch:

      schnelleren Ölabbau (Oxidation, Viskositätsverlust),

      Bildung von Ablagerungen (Lack, Schlamm),

      höheren Verschleiß an Lagern, Kolbenringen und Turbolader (falls vorhanden).

      🔍 Besonderheiten bei mineralischem Öl
      Mineralisches Öl hat im Vergleich zu teil- oder vollsynthetischem Öl:

      niedrigere thermische Belastbarkeit,

      schnellere Alterung bei hohen Temperaturen,

      geringere Additivreserven, was sich auf Schmierung und Reinigungswirkung auswirkt.

      Grenzbereich bei mineralischem Öl:
      Bei 120 °C bewegst du dich am oberen Limit dessen, was ein gutes mineralisches Öl dauerhaft verkraftet. Wenn das Öl häufig über 115–120 °C geht und nicht speziell für höhere Temperaturbereiche ausgelegt ist (z. B. HD-Mineralöle oder Oldtimeröle mit höherer Viskosität), kann das auf Dauer kritisch werden.

      📉 Warum die Temperatur bei geringerer Belastung auf 100 °C fällt
      Das ist normal und zeigt, dass das Kühlsystem und das Öl grundsätzlich arbeiten:

      Weniger Verbrennungswärme bei niedriger Last,

      weniger Reibung,

      bessere Wärmeabfuhr durch Fahrtwind (besonders bei Überlandfahrt oder Landstraße).

      ✅ Empfehlungen für dich
      Ölspezifikation prüfen:
      Achte darauf, dass das verwendete mineralische Öl der Herstellerfreigabe entspricht (z. B. ACEA B3/B4, API CF oder spezifizierte Viskosität wie 15W-40).

      Ölwechselintervall einhalten oder verkürzen:
      Wenn dein Motor regelmäßig hohe Temperaturen erreicht, solltest du das Intervall verkürzen, auch wenn der Hersteller längere Zeiten erlaubt.

      Hitzebeständigeres Öl in Betracht ziehen:
      Wenn du regelmäßig hohe Belastungen fährst (z. B. Anhängerbetrieb, Gebirge, Sommer), wäre eventuell ein hochwertiges teilsynthetisches Öl oder ein leistungsfähiges HD-Mineralöl besser geeignet – selbst bei älteren Motoren.

      Kühlung prüfen:
      Stelle sicher, dass der Kühler, Thermostat und Ölkühler (falls vorhanden) einwandfrei funktionieren. Eine leichte Verschmutzung oder ein defekter Thermostat kann die Öltemperatur erhöhen.

      📌 Fazit
      120 °C Öltemperatur ist für mineralisches Öl grenzwertig, aber noch nicht sofort gefährlich, sofern es sich um kurze Phasen handelt. Dauerhafte oder häufige Temperaturen über 115–120 °C solltest du jedoch vermeiden oder Maßnahmen ergreifen (z. B. besseres Öl, Kühlungscheck). Deine Beobachtungen sind ein wertvoller Hinweis, um deinen Motor dauerhaft gesund zu halten.

      Hinweis / Haftungsausschluss:
      Die vorstehenden Informationen stellen keine verbindliche Produktempfehlung dar, sondern dienen ausschließlich der allgemeinen Orientierung. Sie ersetzen nicht die individuelle Beratung durch den Fahrzeughersteller, eine Fachwerkstatt oder einen zertifizierten Ölexperten. Für eventuelle Schäden, die durch die Anwendung der genannten Hinweise entstehen, wird keine Haftung übernommen. Die Verantwortung für den Einsatz und die Auswahl von Motorölen liegt ausschließlich beim Fahrzeughalter. Bitte beachte stets die Herstellervorgaben deines Fahrzeugs.

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