Was ist Petrochemischen?
Mineralölbasiertes Getriebeöl ist ein Produkt der petrochemischen Industrie, oder auch Petrochemie. In dieser Wissenschaft werden chemische Produkte aus Erdgas und geeigneten Fraktionen des Erdöls hergestellt. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem griechischen Wort für Fels, „petros“, und dem lateinischen Wort für Öl, „oleum“. Erdöl und Erdgas bestehen im Wesentlichen aus Kohlenwasserstoffverbindungen. Die Petrochemie zieht nun aus beiden Grundstoffen diejenigen Komponenten heraus, die sie für ihr Produkt benötigt und erschafft durch Synthese ein neues Produkt. Als Ausgangsrohstoffe können auch Schiefergas oder Kohle verwendet werden. Sie gelten, wie Rohöl, als fossiler Grundstoff und eignen sich ebenfalls für die Verarbeitung in einer petrochemischen Anlage.
Petrochemische Anlagen produzieren weit mehr als nur Getriebeöl
Aus petrochemischen Grundstoffen lassen sich viele Produkte für den Endverbraucher herstellen, die wir aus dem täglichen Leben sehr gut kennen. Kraftstoffe oder Düngemittel sind nur zwei Beispiele. Ein Hauptanteil der petrochemisch hergestellten Produkte besteht aus Kunststoff. Egal ob für den Gartenstuhl oder unseren Toaster, Computergehäuse oder die berühmte Plastiktüte – Kunststoff wird vielseitig verwendet. Gehäuse, wie die von Kreditkarten oder Smartphones gehören ebenfalls dazu. All dies wird in petrochemischen Anlagen produziert. Weichmacher, Lösemittel oder Waschrohstoffe erweitern das Repertoire der Möglichkeiten. Getriebeöl aus einer petrochemischen Anlage ist immer auf Mineralölbasis hergestellt. Synthetisch erzeugtes Getriebeöl hingegen wird in gesonderten Laboren erzeugt. Den Ölen werden in jedem Fall Additive zugesetzt, um sie den Anforderungen der Fahrzeughersteller anzupassen.
Mineralölbasiertes Getriebeöl hat andersartige Molekülketten als synthetisch erzeugtes Getriebeöl. Aufgrund der natürlichen Bestandteile, kann es trotz Raffinerie nicht hundertprozentig gereinigt werden und hinterlässt oft Rückstände im Getriebe. Einige Getriebe sind jedoch auf die natürlichen Molekülketten der mineralölbasierten Öle angewiesen, so dass die moderneren synthetischen Getriebeöle hier mehr schaden als nützen würden. Oldtimer beispielsweise würden durch die Additive in vollsynthetischem Getriebeöl geschädigt. Die Petrochemie ist also hinsichtlich des Getriebeöls eine wichtige Wissenschaft, auf die wir noch lange zurückgreifen werden.